2002 – Hoch und Tief beim Wettstreit in Freienohl

Nach der obligatorischen Generalversammlung zu Jahresbeginn starteten wir in die zweite Winterprobephase. Bereits Ende Januar wurde die Karnevalsparty dieses Mal wieder im Speiseraum der Schützenhalle durchgeführt. In Anwesenheit unserer „Oldies” wurde seitens der Aktiven wieder ein tolles Programm angeboten

Zum großen Dorfkarneval präsentierten wir uns in den neuen Pharao-Kostümen. Für den Einzug am Karnevalssonntag wurde der Triumphmarsch aus der Oper „Aida“ einstudiert. Dieser mit Fackeln stilvoll umrahmte Einmarsch kam beim Publikum sehr gut an. Mit Markus Winzenick als Moderator, Siegfried Schnorbus und Thomas Welschhoff in der Bütt sowie mit dem „Tanz der dicken Mädchen” waren wir wieder sehr qut im Programm des Dorfgemeinschaftsabends vertreten. Ebenfalls viel Applaus ermteten wir beim diesjährigen Rosenmontagsumzug.

Nach den Karnevalsaktivitäten wurde nun intensiv geprobt für den bevorstehenden Wettstreit im April in Freienohl. Zwischendurch konnten wir Dank unseres ersten Vorsitzenden die „Potts“ Brauerei in Oelde besichtigen.

Am Sonntag, den 21.04. war es dann soweit. Nach längerer Zeit besuchten wir wieder einen Wettstreit, Mit von der Partie war auch der Jugendspielmannszug, der sein Debüt bei einer derartigen Veranstaltung geben wollte. Die zweite Klasse, in der wir antraten, war mit fünf Vereinen gut besetzt. Mit Beginn der ersten Wertungsspiele waren wir sehr überrascht. Denn die meisten Spielmannszüge nahmen auf der Bühne auf Stühlen Platz. Die formellen Bewertungskriterien, wie Übernahme / Abnahme der Instrumente, Stillgestanden, Haltung der Flöten und Trommeln während der Aufführung sowie der Gesamteindruck, wurden so qut wie gar nicht berücksichtigt. Auffällig war auch, dass die Korpsführer nicht mit dem Tambourstab dirigierten, sondern mit dem Taktstock. Diese für Spielmannszüge ungewöhnliche Art der Präsentation ihrer Märsche bei einem Wettstreit war nicht nur für uns neu. Trotzdem war man guten Mutes, sich so gut wie möglich darzustellen. Nicht zuletzt deshalb, um dem Jugendspielmannszug nicht die sehr hohe Tagesmotivation zu nehmen. Im Übrigen hatte uns unsere Übungsleiterin Uta Kappen seit Karneval intensiv auf dieses Ereignis vorbereitet und Tambourmajor Reinhard Kappen hatte im „Formaldienst“ ebenfalls mit uns hart trainiert.

Der erste Auftritt unseres Jungendspielmannszuges bei einem Wettstreit wurde unsererseits mit viel Applaus belohnt. Am Nachmittag fand dann das Straßenspiel statt. Hier mussten alle teilnehmenden Vereine gegeneinander antreten. In der Geschichte des Vereins war diese Disziplin für uns fast immer erfolgreich gewesen, da nicht nur unter Reinhard Kappen sondern besonders auch unter Willi Völlmeke in der Vergangenheit gute bis sehr gute Erbebnisse erzielt werden konnten. Der Nachmittag an der Theke verging schnell und dann erfolgte die mit Spannung erwartete Siegerehrung. Zunächst wurde die Jugendklasse aufgerufen. Die Überraschung war perfekt. Ein gutes Jahr nach seiner Gründung errang der Jugendspielmannszug bei beiden Auftritten den ersten Platz. Die Freude war riesig. Besonders Uta Kappen, die auch die Übungsstunden mit dem jungen Korps durchführt hatte, war dieser Erfolg äußerlich anzusehen.

Nun war unsere Klasse an der Reihe. Man kann eigentlich sagen „Himmel hoch jauchzend und zu Tode betrübt”, denn wir schlossen mit dem letzten Platz ab. Die Enttäuschung war natürlich groß. Das Tambourkorps St. Jacobi Winterberg errang den ersten Platz. Schlimm war dann die Heimfahrt nach Züschen, da wir gemeinsam mit den Winterbergern in einem Bus zurück fahren mussten. Als Resümee dieses Tages waren besonders die länger aktiven Mitglieder der Meinung, dass bei solchen Bewertungskriterien ein Wettstreit erst mal nicht mehr besucht werden sollte.

Eine lange „Trauerphase” über dieses Ergebnis konnten wir uns nicht leisten, denn es ging im Mai mit den Terminen so richtig rund: Jugendkonzert an Himmelfahrt, Pfingsten ein Ständchen an der Kirche zu einem Ordensjubiläum und ebenfalls ein Ständchen zu einer Goldenen Hochzeit. Ende Mai besuchten wir das 100-jährige Jubiläum des Musikvereins Hallenberg.

Rund drei Wochen später begleiteten wir zusammen mit unserem Musikverein die Schützenbruderschaft St. Hubertus Züschen beim Festumzug zum 175-jährigen Jubiläum der Hallenberger Schützengesellschaft.

Nach dem Kinderschützenfest, bei dem wir stets unendgeldlich auftreten, führten wir zum ersten Mal den Haupftfestzug beim Schützenfest in Hesborn an. Turnusgemäß erfolgen die Schützenfeste in Neuastenberg und Siedlinghausen. Während der Ehrungen beim Neuastenberger Fest wurde unser Vereinskamerad Friedel Kießler aufgerufen. Er erhielt eine besondere Auszeichnung für 40 Jahre ununterbrochene Teilnahme am Haupftfestzug im Höhendorf.

Mit einem Ständchen beim amtierenden König begannen die drei hochfestlichen Tage in unserem Dorf für uns. An allen drei Tagen war es unerträglich heiß, so das nach dem Montagsfestzug alle nur noch Wasser trinken wollten. Im August fand ein von der Kreismusikjugend organisiertes „Kinderwagenrennen“ statt. Von unserem Verein hatten sich die sportlichen Mitglieder bereit erklärt, diesen Wagen auf einer Strecke von ca. 15 km zu schieben. Zunächst begann dieses Rennen in Arnsberg auf einem Pacour. Unser zweiter Vorsitzender, Michael Kappen, zeigte sofort seinen Elan und rannte mit dem Wagen los. Nach kurzer Zeit musste er aufgeben, da er sich in beiden Beinen eine Zerrung zugezogen hatte. Später wurde dann dieser Wagen von Züschen nach Winterberg geschoben. Insgesamt legten die Kreisjugendspielleute mit dem Wagen eine Strecke von 563 km zurück und stellten den bisherigen Rekord um 10 km ein.

Im Oktober feierten wir die Vereinsjubiläen von Friedel Kießler (40 Jahre) und Klaus Oberließen (25 Jahre) im Übungsraum. Friedel Kießler ist damit dienstältestes aktives Mitglied des Vereins.

Zu einer außerordentlichen Generalversammlung kam es Anfang November. Der einzige Tagesordnungspunkt war das Thema: „Weitere Teilnahme am Hauptfestzug beim Schützenfest in Liesen”. In den letzten Jahren wurde dieses Thema bereits informell unter den Aktiven des Vereins lebhaft diskutiert. Da das Schützenfest im Nachbardorf stets zum Saisonabschluss und knapp eine Woche nach unserem Schützenfest terminiert ist, war bei einigen Mitgliedern wohl „die Luft raus“. Dennoch gab es auch Stimmen, die nicht zuletzt wegen der langen Verbundenheit mit der St. Hubertus Schützenbruderschaft Liesen an unserem traditionellen Auftritt festhalten wollten. Um die Sache nun zu klären, wurde seitens des Vorstandes diese Versammlung einberufen. Auch hier wurden die verschiedenen Argumente gegenseitig ausgetauscht. Mit der Abstimmung, an der sich die Mehrheit knapp gegen eine weitere Teilnahme aussprach, endete diese Zusammenkunft. Der erste Vorsitzende lud darauf hin den Schützenvorstand aus Liesen zu einem Gespräch ein. Im beiderseitigen Einvernehmen trennte man sich in aller Freundschaft.

Unser „Major II” Ludger Wittrock hatte dann Ende November einen Auftritt bei den Caritas Werkstätten in Brilon, seinem Arbeitsplatz, am Tag der offenen Tür arrangiert. Nach etwa zwei Stunden Konzert fuhren wir wieder nach Züschen, um uns für die abendliche Sparfachleerung fit zu machen. Hier kam Ludger wieder ganz groß raus und wurde zum zweiten Male Sparkönig des Spielmannszuges Züschen. Mit dem üblichen verlängerten Frühschoppen am letzten Sonntag vor Weihnachten ging mal wieder ein intensives Vereinsjahr zu Ende.