Mit 35 offiziellen Auftritten war das Korps im Jubiläumsjahr sehr häufig unterwegs. Am 03. Februar startete die interne Karnevalsfeier im Speiseraum der Schützenhalle. Höhepunkt des Abends war die Miss-Wahl. Als „Miss Züschen“ wurde zum Schluss Joachim Tausch einstimmig gewählt. Die Idee dieser humoristischen Aufführung war so gut, dass diese in anderer Form beim Dorfgemeinschaftsabend 2000 wiederholt wurde. Bereits im Vorfeld der Karnevalszeit wurde von unseren Frauen das neue Kostüm „Karneval in Venedig” fertig gestellt. Bereits am Karnevalssonntag erntete man beim Einzug in der Schützenhalle viel Applaus.
Im April nahmen wir an einem Wettstreit in Schmallenberg teil. Die dritte Klasse, der wir angehörten, war mit acht Vereinen stark besetzt. Deswegen gab es kaum Hoffnungen, einen der begehrten Pokale zu gewinnen. Doch das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Straßenspiel 4. Platz, Ehrenspiel 2. Platz, Hauptehrenspiel 3. Platz, 1. Tambourmajorspreis und in der Gesamtwertung 2. Platz. Die Stimmung war also wieder vom Feinsten. Mit dem Marsch durch Züschen, allen voran unsere erworbenen Pokale, ging es zum Hotel Sonneneck. Dort wurde das Ergebnis noch bis zum Morgen ausgiebig gefeiert.
Nach diesem Erfolg liefen die Vorbereitungen für das 90 jährige Jubiläumsfest auf Hochtouren. Am Freitag, 10.05.96 wurde das Fest mit einer Messe und anschließender Kranzniederlegung eröffnet. Zusammen mit dem Musikverein und der Tanzgruppe der Landfrauen gab es in „Borgs Scheune” wieder „Tanz op de’ Deel‘. Außerdem wurde die Bilderausstellung unterm Dach für alle Besucher freigegeben. Am Samstag formierte sich gegen 14.00 Uhr der große Festzug durch das Nuhnetal, bevor ab 16.00 Uhr die geladenen Vereine auf der Bühne ihr Bestes gaben.
Manfred Krämer vom Volksmusikerbund zeichnete am Abend Günter Ante, Severin Kappen, Reinhard Niggemann und Willi Völlmeke für vierzigjährige treue aktive Mitgliedschaft aus. Am Sonntag folgte der Frühschoppen in Borgs Scheune.
Bestens organisiert wurde Mitte Juni ein Zeltlager am Diemelsee für unsere jugendlichen Musikanten durchgeführt. Der Besuch des Schützenfestes in Neuastenberg hatte ein böses Ende. Nachdem wir wieder nach Rückkehr in Züschen unsere obligatorische Disco im Übungsraum veranstaltet hatten, wurde in unserem Übungsraum eingebrochen. Da alle Außentüren unbeschädigt waren, müssen diese „bösen Buben” sich bereits vorher in der Schützenhalle befunden haben. Die Tür zum Übungsraum war allerdings aufgebrochen. Neben 200,- DM aus der Getränkekasse wurden der Schlüssel des Sparkastens sowie ein wertvolles Feuerzeug von Klaus Oberließen entwendet. Leider wurden die Ermittlungen zur Ergreifung des Täters im Herbst desselben Jahres eingestellt.
Vom Schützenfest in Siedlinghausen sind ausnahmsweise keine besonderen Vorkommnisse zu berichten. In Züschen ging es dafür wieder hoch her. Für unseren „Paukenkönig“ Skippi legte man sich richtig ins Zeug. Montags beim Vogelschießen hätte Altflötist Thomas Welschoff ihm nachfolgen können. Doch leider schoss Rainer Kießler ihm den Vogel vor der Nase weg. Seine Frau Klaudia bedauerte aber keinesfalls die „Nichterhebung“ auf den Königsthron, sondern war sichtlich erleichtert, dass der „Kelch“ an ihr vorübergegangen ist.
Ein außergewöhnliches Ereignis stand uns am Nachmittag noch bevor. Beim Antreten wurde unsere Flötistin Susanne Ante durch den Adjutanten Ludwig Kleinsorge ein Heiratsantrag gemacht. Dieser romantische Liebesbeweis ließ sich Susanne natürlich in der Schützenhalle einiges kosten. Nach dem Auftritt zum Schützenfest in Liesen hatte der Verein seine Sommerpause.
Der heutige Stellvertreter des Tambourmajors, Markus Winzenick, promovierte sehr erfolgreich zum Doktor der Physik; Grund genug, uns alle zu einer zünftigen Gartenparty einzuladen. Markus, der in Frankfurt arbeitet und wohnt, leitet heute die Übungsstunden. Trotz dieser räumlichen Distanz, ist er fast jedes Wochenende da und lässt kaum einen Auftritt aus. Sein starkes Engagement und sein unermüdliches Bestreben unsere musikalische Dynamik zu verbessern bedürfen hier der ausdrücklichen Erwähnung. Danke Markus!!!
Bis zum Herbst folgten noch einige Konzerte. Am 02. Oktober waren wir vom Spielmannszug Langewiese zum Oktoberfest eingeladen. Nach zwei Konzertstücken ging man in feucht fröhlicher Stimmung zum gemütlichen Teil des Abends über. Das bayrische Bier schmeckte allen super und so war es nicht ungewöhnlich, dass der Bus fast leer nach Züschen fuhr. Mit Ende des Festes bestellte man Taxis. Ein besonderer Fall in dieser Nacht ist dem Karnevalsprotokoll des Jahres 1997 entnommen:
„Selbst das Taxi, das den Rudolf sollt’ bringen,
nach Winterberg vor allen Dingen,
stellte fest vor seinem Haus, der ist nicht hier,
der ist schon raus.“
Die Aufarbeitung dieser harten Nacht dauert bis heute an.
Für 25 Jahre aktive Mitgliedschaft im Spielmannszug, wurden am 11. Oktober der erste Vorsitzende Burkhard Schnorbus sowie die Brüder Rudolf und Siegfried Schnorbus mit einem Ständchen geehrt. Anschließend hatten die drei Jubilare uns zu einem Umtrunk im Übungsraum eingeladen. Am 11.11. gratulierten wir dem Ehrenvorsitzenden Reinhard Niggemann zum 60. Geburtstag. Britta Lefahrt und Uta Kappen bestanden mit Bravour die D2 Prüfung in Winterberg. Ebenfalls bestanden Nicole Ante, Daniela Leber und Katrin Schnorbus die D1 Prüfung.
Mit der standesamtlichen Hochzeit von Susanne Ante und Ludwig Kleinsorge sowie Thomas Schäfer und Tanja Hain endete das Jubiläumsjahr. Thomas (Lyraspieler) und Tanja (Altflötistin) waren nun das erste musikalische Paar im Verein. Leider gehören sie heute aus beruflichen und persönlichen Gründen dem aktiven Verein nicht mehr an. Aber wir erinnern uns gerne an viele gemeinsame tolle Aktivitäten.